Gemeinsam stark: Mehr Erfolg als Teamplayer
Teamfähigkeit, Teamplayer, Teamspirit, Teamevents: Das Team ist im Karrierekontext in aller Munde und du wirst kaum eine Stellenanzeige für ein Trainee-Programm finden, die nicht hervorhebt, dass du dringend im Team funktionieren musst. Hier erfährst du, warum Teamfähigkeit so wichtig ist und wie eine Gruppe im Beruf am besten funktioniert!
Teamwork: Was bedeutet das eigentlich?
Ein Team entsteht immer, wenn mehrere Leute gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten. Jedes Mitglied eines Teams hat dabei seine eigene Rolle. Teamfähigkeit ist also eine wichtige Schlüsselqualifikation, die zu tragen kommt, wenn Menschen aufeinandertreffen – sowohl im privaten Kontext als auch im beruflichen.
Im beruflichen Kontext wird das unterschiedliche Know-how von allen Mitarbeiter:innen* genutzt und verbindet sich im Idealfall zu einer produktiven Einheit. In der heutigen Arbeitswelt sind vor allem bei Jobs für Akademiker die einzelnen Team-Mitglieder nicht einfach austauschbar, denn jeder besetzt ein spezielles Aufgabengebiet – und erst durch das Zusammenspiel entsteht ein Ganzes. Die gebündelte Erfahrung in einem Team verringert nachweislich das Risiko von folgenreichen Fehlentscheidungen.
Unverzichtbar sind sogenannte Soft Skills der Teammitglieder, damit die Interaktion funktioniert und produktiv ist – allen voran Kommunikation, Konfliktfähigkeit, Kompromissbereitschaft, Strukturfähigkeit und Konfliktmanagement. Es ist nicht entscheidend, dass du zu allem „Ja“ sagst und auf Kuschelkurs gehst. Vielmehr gilt es, eigene Vorschläge einzubringen und zu vertreten, aber dabei konstruktiv mit deinen Kollegen zusammenzuarbeiten – und damit klarzukommen, wenn deine Ideen verworfen werden. Die Gruppenarbeit muss organisiert und durch offene Kommunikation, gerade bei Problemen, geprägt sein. Jedes Mitglied ist für den Erfolg eines Projektes verantwortlich, aber auch für die Stimmung im Team.
Teamwork als entscheidender Karrierefaktor.
Egal, wo du anfängst zu arbeiten: Du wirst so gut wie immer von einem Team umgeben sein und das, in der Regel, mindestens acht Stunden am Tag – sei es in Meetings, in zusammengestellten Projektgruppen oder einfach in der Mittagspause. Hier treffen viele unterschiedliche Charaktere mit unterschiedlichen Kompetenzen und Zielen aufeinander. Die Kunst ist dabei, miteinander statt gegeneinander zu arbeiten und selbst, wenn man jemanden persönlich nicht unbedingt mag, professionell miteinander umzugehen. Fällt deinem Chef auf, dass es im Zusammenhang mit dir häufig knallt, kann das zum Karriereknick führen.
Gerade als Trainee ist Teamwork enorm wichtig, da du in der Regel in der Job-Rotation mehrere Stationen durchläufst und dich so alle paar Wochen wieder neu einleben musst. Wie du das machst, wird nach jeder Station an deinen Mentor kommuniziert. Gibt es Beschwerden, sinken deine Chancen für eine Übernahme nach dem Trainee-Programm. Da Trainee-Programme meist auf eine Führungsposition hinarbeiten, gewinnt Teamfähigkeit noch mehr an Bedeutung: Sobald man Personalverantwortung hat, muss man die Teams nicht nur passend zusammenstellen, sondern auch Konflikte lösen und Entscheidungen treffen, die das Team spalten können.
Branchen, in denen Teamwork besonders wichtig ist.
Ohne Teamwork geht es grundsätzlich nicht, aber es gibt Berufsfelder, in denen du besonders darauf angewiesen bist:
- Vertrieb: Hier geht es zum einen um Umsatz, aber du musst dich auch auf deine Kollegen verlassen können – das Umsatzziel ist immer eine Teamleistung.
- Consulting: Als Berater bist du in der Regel im Team beim Kollegen vor Ort. Überzeugen könnt ihr nur, wenn ihr euch ergänzt und harmonisch auftretet.
- Marketing: Im Marketing ist Zusammenarbeit gefragt – sowohl untereinander als auch mit anderen Abteilungen wie IT oder Business Development, um ein Unternehmen oder eine Marke ganzheitlich gut zu präsentieren.
- Personal: Wenn du nicht verstehst, was für Leute die einzelnen Abteilungen brauchen, kannst du sie schlecht finden. Empathie und Kommunikation sind das A und O.
- Logistik: In der Logistik, zum Beispiel im Supply Chain Management, greifen viele kleine Rädchen ineinander, damit alles wie am Schnürchen läuft. An den Schlüsselpositionen darf die Zusammenarbeit also nicht haken.
- Handel: Im Handel hast du immer mit Menschen zu tun. Auch wenn du hier in einer Führungsrolle bist, ist es wichtig, die Bedürfnisse der Kollegen im Laden zu verstehen.
Jedes Unternehmen braucht ein gutes Team und somit gute Teamplayer. Zeige deine Fähigkeiten in Sachen Teamwork und finde deinen Traumjob in den beliebtesten Trainee-Branchen.
Vorsicht: Stolperfallen in Sachen Teamwork.
Besonders für Führungspositionen ist es wichtig, ein Team nach vorher gut überlegten Kriterien zusammenzustellen und anzuleiten. Manche Konstellationen funktionieren einfach nicht, auch wenn man sich noch so sehr anstrengt. Das Ziel und einzelne Aufgaben müssen unbedingt vor der Zusammenstellung eines Teams genau festgelegt werden, damit es kein Kompetenzgerangel gibt oder Dinge unerledigt bleiben, weil sich niemand verantwortlich fühlt. So wird vermieden, dass Teammitglieder alle Aufgaben von sich weisen und nur mitlaufen. Eine nicht sorgfältig durchdachte Teamplanung kann dazu führen, dass das Team insgesamt schwächere Leistungen erbringt, als es die Summe der einzelnen Mitarbeiter tun würde. Gibt es Anzeichen dafür, dass etwas nicht läuft, heißt es: Offen ansprechen!
Jedes Teammitglied muss sein Ego ein Stück weit draußen lassen. Gibt es im Team Kollegen auf dem Egotrip, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind, führt das schnell zu Schwierigkeiten. Die Kunst ist, selber das Beste zu geben und sich gleichzeitig für die anderen zu freuen, wenn sie das Team voranbringen. Konflikte lässt du nicht eskalieren, sondern versuchst sie im Sinne des gemeinsamen Ziels zu lösen. Gleichzeitig darfst du dich nicht beim kleinsten Widerstand zurücknehmen, sondern solltest deine Ideen vertreten – aber mit überzeugenden Argumenten und nicht mit Trotz.
Teamplayer vom ersten Moment an: So zeigst du deine Teamfähigkeit.
Teamfähigkeit steht ganz oben auf der Liste der Eigenschaften, auf die Personaler Wert legen:
Quelle: statista.de
Hier gibt es Tipps, wie du in deiner Bewerbung, im Vorstellungsgespräch und in deinen ersten Tagen im neuen Job zeigst, dass du ein Teamplayer bist:
In der Bewerbung.
In deiner Bewerbung darf Teamfähigkeit nicht fehlen. Wichtig ist, dass du nicht nur schreibst, wie teamfähig bist, sondern das auch durch Beispiele belegst. Zum Beispiel so:
- Du hast jahrelang Handball gespielt oder eine Fußballmannschaft trainiert
- Du engagierst dich sozial oder organisierst Jugendfreizeiten
- Du bist in der Fachschaft oder in der Theater-AG der Uni aktiv
- Du hast in der Uni mit Kommilitonen ein Start-up gegründet
Ob Sportverein, soziale Gruppen, außeruniversitäres Engagement oder eigene Projekte: Du zeigst damit, dass du gemeinsam mit anderen erfolgreich auf ein Ziel hinarbeiten kannst.
Im Vorstellungsgespräch.
„Ich bin wirklich total teamfähig!“ Das kannst du dem Personaler im Vorstellungsgespräch fünfmal erzählen, nur wird ihn das kaum überzeugen. Oft ist der Eindruck in den ersten Sekunden entscheidend. Das heißt: Zeige dein schönstes Lächeln, mach ein bisschen Smalltalk und sei zwar selbstbewusst, aber nicht arrogant. Wirst du nach deiner Teamfähigkeit gefragt, passiert das meist nicht direkt, sondern durch die Blume, zum Beispiel durch Fragen nach dem Umgang mit Konflikten mit anderen oder nach vergangenen Gruppensituationen. Zeige dich hier kompromissbereit, offen und belege deine Antworten ebenfalls mit konkreten Beispielen.
In den ersten Tagen.
Triffst du zum ersten Mal auf deine Kollegen, kannst du durch kleine Kniffe direkt zeigen, dass du ein Teamplayer bist. Bring zum Einstand einen Kuchen mit, verabrede dich proaktiv zum Mittagessen oder schnapp dir deinen Nebensitzer und lasse dir erklären, wie die Zusammenarbeit im Team abläuft. Erkundige dich auch nach Sportgruppen, sofern es so etwas gibt. Ihr habt einen Kicker? Umso besser: Ran an den Ball – und schon bist du Teil eines kleinen Teams. Ein No-Go ist, sich am Klatsch und Tratsch zu beteiligen. Solltest du dich in der unangenehmen Situation wiederfinden, kannst du versuchen, das Thema zu wechseln oder dich ansonsten einfach raushalten.
Wo willst du arbeiten?
Auf einen Blick: 15 Tipps für erfolgreiche Teamarbeit.
Was trägt zu angenehmer und effektiver Teamarbeit bei? Hier findest du nochmal alle wichtigen Punkte!
Gemeinsame Visionen entwickeln: Bei jedem Projekt, das man als Team anpackt, steht ein Ziel am Ende. Mit diesem Ziel sollte sich jeder im Team identifizieren, da nur dann alle effektiv darauf hinarbeiten. Nur, wenn jeder das Ziel als wichtig und bedeutsam erachtet, entsteht ein Zusammengehörigkeitsgefühl. Und dann gilt das Credo: Wir wollen, wir müssen unbedingt zusammen das beste Resultat erzielen!
Kompromisse eingehen und konstruktiv mit Konflikten umgehen: Du willst immer mit dem Kopf durch die Wand? Dann wird es schwierig mit der Teamarbeit. Die bessere Alternative: Wirst du kritisiert, wird nicht geschmollt, sondern aufmerksam aufgenommen. Steht deine Idee gegen eine andere und wird abgelehnt, bist du ein guter Verlierer. Beleidigt sein oder aus Ego-Gründen einen dauerhaften Konflikt beginnen ist Gift für das Team.
Ehrlich kommunizieren: Du findest aus Prinzip alles immer toll, was die anderen machen, weil du niemandem auf den Schlips treten willst? Das hilft keinem weiter. Konstruktiv ist es, ehrlich zu sagen, wenn du von etwas nicht überzeugt bist und Probleme kommen siehst. Bleibst du dabei respektvoll und wertschätzend, tut das keinem weh!
Konkurrenzkämpfe vermeiden: Du hast das Gefühl, ein Kollege widerspricht dir aus Prinzip? Trotz Erfolgsdruck solltest du nicht drauf einsteigen, sondern lieber das offene Gespräch mit ihm suchen und ihm erklären, dass du mit ihm gemeinsam, nicht gegen ihn arbeiten möchtest. Verbessert sich die Situation nicht, wende dich an den Teamleiter.
Augen offen halten und Grenzen setzen: Schön, wenn ihr euch im Team so gut versteht. Aber trotzdem musst du damit rechnen, dass nicht alle zu 100 Prozent auf Kuschelkurs sind, sondern hauptsächlich die eigene Karriere im Blick haben. Lass dich also nicht ausbooten und verlier deine persönlichen Ziele genauso wenig aus den Augen wie die des Teams.
Rollen & Aufgaben klar verteilen: Jeder macht das, was er am besten kann. Dementsprechend sollten Aufgaben klar zugewiesen werden, damit nicht jeder bei allem mitmischt, sondern sich auf seine Kernkompetenz konzentriert. Perfekt bearbeitete Einzelteile ergeben so ein noch besseres großes Ganzes. Auch Rollen sollten sich schnell herauskristallisieren. Was bist du – eher Macher, Erfinder oder Koodinator?
Selbstbewusst sein und nicht verstecken: Super, so eine Gruppe – da fällt man gar nicht auf. Das ist aber nicht Sinn der Sache. Auch Teamarbeit kann effektiv als Selbstmarketing genutzt werden! Zeig also, was du kannst, und zwar nicht im stillen Kämmerlein, sondern gut sichtbar.
Wertschätzung und Respekt zeigen: Lobe deine Teamkollegen lieber einmal zu viel als zu wenig. So zeigst du, dass du die Arbeit der anderen schätzt und nicht nur auf dein eigenes Wohl bedacht bist.
Gegenseitig motivieren: Läuft bei dir, aber dein Kollege wirkt mit seiner Aufgabe gar nicht happy? Gerade bei längeren Projekten gibt es immer wieder Rückschläge – die gut dadurch aufgefangen werden können, wenn man sich gegenseitig motiviert und unterstützt.
Gute Organisation: Am Anfang jeder Teamarbeit steht ein strukturierter Projektplan, auf dessen Basis die Aufgaben und der zeitliche Rahmen geregelt sind. Das heißt: Nicht wild drauflosarbeiten, sondern erstmal durchatmen und eine Grundstruktur schaffen.
Gemeinsame Verantwortung: Natürlich gibt es im Team Zuständigkeitsbereiche, aber der Umkehrschluss kann nicht sein, dass man sich nur um seinen eigenen Kram kümmert. Spricht zum Beispiel ein Kollege im Meeting über ein spezifisches Problem, tippen die anderen nicht desinteressiert auf ihrem Handy rum, sondern bleiben aufmerksam. Nur so wird das Projekt zum Gesamterfolg!
Hierarchie nebensächlich behandeln: „Ich bin doch bloß ein kleiner Trainee, ich kann doch jetzt hier nicht dem Teamleiter widersprechen?“ – falsch gedacht. Natürlich muss ein Team hierarchisch organisiert sein, damit nicht das Chaos ausbricht. Aber dennoch ist jeder, der Teil des Teams ist, aufgefordert, auch aktiv mitzuwirken und seine Ideen beizusteuern. Um die Struktur aufzulockern, kann man die Teamführung auch rotieren lassen.
Think outside the Box: Das Besondere an einem Team ist, dass unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Sichtweisen aufeinandertreffen. Damit Innovatives entsteht, ist es wichtig, dass über den Tellerrand hinausgeschaut wird und die Teammitglieder sich trauen, aus der Routine auszubrechen.
Feedback geben: Feedback ist elementar, um sich weiterzuentwickeln. Um Probleme schnell in den Griff zu bekommen und das Team auf Kurs zu halten, sollte der Teamleiter regelmäßig Feedback geben. Wichtig ist, dass dieses immer konstruktiv und konkret ist. Auch gute Leistungen dürfen und sollen hervorgehoben werden – Lob motiviert!
Erfolge feiern: Hoch die Tassen! Ihr habt hart gearbeitet, um das Projekt abzuschließen, der Kunde ist happy und ihr würdet am liebsten alle drei Sekunden nachschauen, ob auch alles funktioniert? Nix da: Jetzt wird gefeiert! Erfolge im Team zu zelebrieren schweißt das Team weiter zusammen, belohnt für die tolle Zusammenarbeit und motiviert für das nächste gemeinsame Projekt!